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Niedrigenergiehaus
Niedrigenergiehäuser sind heute Standard beim Neubau. Laut Definition darf ein Niedrigenergiehaus einen Wärmeverbrauch von höchstens 70 kWh pro Quadratmeter aufweisen. Moderne Niedrigenergiehäuser verbrauchen heute zwischen 30 und 70 kWh. Dies ist eine enorme Einsparung gegenüber herkömmlichen Altbauten, deren Wärmeverbrauch zwischen 180 und 300 kWh liegt.

Die Mehrkosten für die Wärmeschutzdämmung der Fassade und Wärmeschutzverglasung der Fenster liegen um die 3-5 % der Baukosten bzw. 20 – 25 Euro pro Quadratmeter über denen herkömmlicher Neubauten. Jedoch amortisieren sich die Mehrkosten für ein Niedrigenergiehaus innerhalb kürzester Zeit. Bei einem Verbrauch von 70 kWh eines Niedrigenergiehauses ergibt sich eine Einsparung von ca. 2 Euro pro Quadratmeter und Jahr für die Heiz- und Warmwasserkosten gegenüber herkömmlichen Häusern. Auch bei der Sanierung eines Altbaus kann man mit den geeigneten baulichen Maßnahmen den Standard eines Niedrigenergiehauses erreichen.
Erzielt wird die Wärmeersparnis durch bestimmte Baumaßnahmen. Dazu zählen eine gute Wärmedämmung, eine kompakte Bauweise, Vermeidung von Wärmebrücken, Luftdichtheit, Zwei- bzw. Dreifachverglasung der Fenster, kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmetauscher sowie eine effiziente Haustechnik.

Die Lage des Hauses und das Klima spielen ebenfalls eine Rolle bei einem Niedrigenergiehaus. Die Hauptfenster und Wohnräume sollten dabei nach Süden (Sonnenwärme), Küche und Bad nach Norden ausgerichtet sein. Das Gebäude ist eher kompakt zu gestalten, denn “Zerklüftungen” wie Giebel und Erker fördern den Wärmeverlust über die äußere Gebäudehülle. Die Außenwände erhalten eine Dämmschicht von 20 bis 40 cm; das Dach, Keller- und Geschossdecken müssen ebenfalls gut gedämmt werden. Neben einer Solaranlage, die zur Warmwasseraufbereitung und Heizung beiträgt, hilft eine hocheffiziente Heizungsanlage mit einem Niedrigtemperaturkessel oder einer Holzpelletheizung ebenfalls, den Wärmeverbauch des Hauses effizient zu senken.

Eine kontrollierte Wohnraumlüftung hat neben der Energieersparnis noch weitere entscheidende Vorteile. Die verbrauchte Luft der Wohnräume wird über einen Wärmetauscher geleitet und dabei die Wärme aus der Abluft an die zugeführte Frischluft abgegeben. Die Frischluft muss nicht neu aufgeheizt werden. Durch die ständige Frischluftzufuhr herrschen immer hygienische Luftverhältnisse im Haus, auch ohne die Fenster zum Lüften öffnen zu müssen. Durch die geschlossenen Fenster kann kein Schmutz (Pollenbelastung) in das Haus eindringen, ein großer Vorteil für Allergiker. Zudem bleibt der Lärm außen vor, was an stark befahrenen Straßen einen erheblichen Vorteil darstellt.
 
Neben der Umweltfreundlichkeit eines Niedrigenergiehauses ist auch die relative Unabhängigkeit gegenüber Preissteigerungen für Energieträger hervorzuheben. Zudem steigt der Wiederverkaufswert eines Niedrigenergiehauses.
Die baulichen Standards eines Niedrigenergiehauses lassen sich nicht nur auf Wohngebäude anwenden. Auch bei anderen Zweckgebäuden wie beispielsweise Turnhallen hilft die Anwendung der Niedrigenergie-Standards die Heizkosten signifikant zu senken.